Das "Tu etwas" - Prinzip

Ich war eigentlich immer die Art Mensch die dauernd Pläne schmiedet. Ich habe immer unglaublich gerne über meine Ziele geredet. "Ich will mich da bewerben..." und "Ich will einen Blog erstellen...". Ich will dies und das. Nur leider blieb es beim Reden und Planen. Letzten Sommer musste ich meine Bachelorarbeit abgeben. Als ich dann anfangen wollte zu schreiben, konnte ich es einfach nicht. Das ging dann ein paar Tage so, ich drehte meinen Laptop auf und saß stundenlang frustriert davor. Ich hatte keine Lust zu schreiben und ich konnte mich nicht dazu aufraffen. Ich wusste nicht wo ich anfangen sollte und das demotivierte mich nur noch mehr. Ich starrte stundenlang auf den Berg von relevanter Literatur auf meinem Schreibtisch und hatte einfach keinen Plan wo ich beginnen sollte. Also tat ich garnichts. Eines Tages saß ich dann erneut vor meinem leeren Word Dokument und plötzlich musste ich an eine Passage aus einem Buch denken, das ich erst kürzlich zu Ende gelesen hatte. Ein Teil dieses Buchs beschäftigt sich mit dem "Tu etwas" - Prinzip. Dieses Prinzip besagt, dass man nicht herumsitzen und auf Inspiration warten soll, sondern man soll etwas tun und aus dieser Aktion heraus wird dann die Inspiration entstehen. Ich war schon so verzweifelt wegen meiner Schreibblockade, dass ich mir dachte, ich probiere es aus. Also fing ich an mein Deckblatt zu gestalten. Danach erstellte ich ein provisorisches Inhaltsverzeichnis und legte die Themen der Hauptkapitel fest. Als nächstes erstellte ich eine To-Do Liste, welche die Kapitel der Arbeit beinhaltete. Jedes mal, wenn ich ein Kapitel beendet hatte, konnte ich es abhaken (beschdes Gefühl ever). Und so kam der Stein ins Rollen. Langsam, aber sicher hatte ich das Gerüst meiner Bakk Arbeit geschaffen und meine Motivation kehrte wieder. Das war das erste Mal, dass ich dieses Prinzip im echten Leben angewandt habe und es hat super geklappt. Ich muss sagen, als ich das erste Mal davon gelesen habe war ich sehr skeptisch, aber während des Verfassens meiner Bachelorarbeit war ich so verzweifelt, dass ich es probierte und es hat wunderbar funktioniert. Seitdem wende ich dieser Prinzip immer wieder an. Als ich mich im Herbst für ein Praktikum bewerben wollte, merkte ich wie ich es immer wieder aufschob mich hinzusetzen und die Bewerbung zu schreiben. Anders als bei der Bakk Arbeit hatte ich hier keinen Abgabetermin, also konnte ich das Verfassen der Bewerbung so lange aufschieben wie ich wollte. Da das "Tu etwas" Prinzip bei meiner Bakk Arbeit so gut funktioniert hatte, dachte ich mir ich versuche es einfach nochmal. Und siehe da: Es war wieder ein voller Erfolg. Ich setzte mich vor meinen Laptop mit dem Ziel in paar Stunden meine Bewerbungsunterlagen verfasst zu haben. Ich fing wieder mit einer Liste an. Somit hatte ich die einzelnen Arbeitsschritte immer im Hinterkopf. Zuerst widmete ich mich dem Lebenslauf und suchte mir das Design der Bewerbungsmappe aus. Ich fügte mein Bewerbungsfoto ein und suchte mir die Schriftart für meine Überschriften aus. Irgendwann war ich dann so in der Sache drinnen, dass ich mein Motivationsschreiben und eine Textprobe verfasste. Es klingt so abgedroschen, aber wenn man mal in diesen Arbeitsfluss kommt, dann merkt man garnicht wie produktiv man ist und wie viel geschafft hat. Man macht einfach. Natürlich gibt es keine Garantie, dass dieses Prinzip für jeden Menschen so gut funktioniert, aber es hat mein Leben um einiges bereichert und vereinfacht, also wollte ich es mit euch teilen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Motivation nicht etwas ist, was von vornherein einfach vorhanden oder nicht vorhanden ist. Man ist nicht darauf angewiesen zu warten bis man sich motiviert fühlt. Man hat es selbst in der Hand. Man kann Motivation selbst erzeugen, indem man einfach handelt.

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