Sei kein Opfer!



Jeder von uns wird sich ein paar Mal im Leben in Situationen wiederfinden in denen es einem nicht gut geht. Ganz egal ob es einem physisch oder mental nicht gut geht, oder vielleicht aber auch beides.  Es ist in Ordnung sich eine Weile zurückzuziehen und in Selbstmitleid zu baden. Stellen wir uns vor, ich hätte mich für ein Praktikum beworben und mein Herzblut hineingesteckt und dann eine Absage bekommen. Natürlich wäre ich enttäuscht, wütend und traurig. Das ist in Ordnung. Ich würde wahrscheinlich denken „Warum passiert immer mir so eine Scheiße?!“ Ich würde mich fragen warum ausgerechnet mein Leben so kompliziert ist und dann würde ich in Selbstmitleid baden und mir einreden, dass es niemand so schwer wie ich hat. Niemand musste jemals so etwas durchmachen und sich mit solchen Problemen herumschlagen. Und genau hier liegt der Denkfehler! Diese Opfermentalität, die ich so an den Tag gelegt habe, hat alles nur verschlimmert. Meine Probleme sind nicht Besonderes. Ich bin auch nur ein Mensch wie du und jeder andere. Ich bin mir sicher, dass sich mindestens eine Millionen Menschen mit den gleichem Problem herumschlagen mussten wie ich. Ich bin nicht die einzige die sich für eine Stelle bemüht hat und diese dann nicht bekommen hat. Ich bin nicht die einzige die ausgerechnet dann von Rizinusöl einen Ausschlag bekommen hat, als sie eine Präsentation an der Uni halten musste und ich bin sicher nicht die einzige, die ihre Zeit mit Männern vergeudet hat, die nicht mal das Wort „fokussiert“ richtig schreiben können. Was ich versuche zu sagen ist, dass wir oftmals glauben unsere Probleme wären einzigartig und somit auch unlösbar. Dies führt dazu, dass man leicht in Selbstmitleid versinkt. Kurz mal in Selbstmitleid baden und sich dann zusammenreißen ist eine Sache, aber darin zu versinken und es als Teil von einem anzunehmen ist eine ganz andere. Denn wenn wir uns ein bisschen umschauen merken wir recht schnell, dass die Sachen, die uns nachts den Schlaf rauben genauso andere Leute gequält haben und diese haben es auch geschafft die Probleme zu lösen. Mir persönlich hat es sehr geholfen zu verstehen, dass auch andere Menschen, die Dinge durchgestanden haben, die mich so belastet haben. Und wenn Jennifer Aniston über Brad Pitt hinwegkommen konnte, dann kannst auch du Dragan_Audi_A3_ aus Viva vergessen, Schwester! Du wirst nie kontrollieren können was passiert. Es steht nicht in deiner Macht das ganze Übel der Welt von dir fernzuhalten. So funktioniert das Leben nun mal nicht. Doch was sehr wohl unter deiner Kontrolle steht ist wie du darauf reagierst. Du kannst die schlechten Erfahrungen akzeptieren und aus ihnen lernen oder du versinkst im Selbstmitleid. Natürlich ist die zweite Variante angenehmer, aber sie wird dir nicht helfen dich weiterzuentwickeln und aus deinen Fehlern zu lernen. Stell dir vor du bewirbst dich für ein Studium und du möchtest unbedingt diesen Studiengang belegen. Du lernst monatelang für das Aufnahmeverfahren und verzichtest auf so viel nur um die Prüfung zu bestehen. Als die Ergebnisse ankommen erfährst du, dass du nicht bestanden hast. Natürlich fühlst du dich beschissen. Du bist enttäusch, wütend und alles mögliche. Doch wie du jetzt auf diese „Niederlage“ reagierst ist unglaublich wichtig. Entweder du akzeptierst was gerade passiert ist und setzt dich hin und schaust wie es jetzt weitergeht oder du rufst heulend deine Freundinnen an und erzählst wie scheiße doch dein Leben ist und du warst ja eh krank als du die Prüfung geschrieben hast und warum passiert ausgerechnet dir das bla bla bla. Du verfällst also wieder in deine Opferrolle. Diese raubt die nur Zeit und Energie und vor allem sie bringt dir nichts. Garnichts. Also setzt dich hin und mach einen Plan. Wie geht es weiter? Wie kann ich mich das nächste Mal besser vorbereiten? Was kann ich aus dieser Situation lernen? Denk immer daran, dass sich schon zig Menschen vor dir in dieser beschissenen Lage befunden haben und sie haben es herausgeschafft. Vielleicht kennst du sogar jemanden, der dir ein paar Tipps geben kann. Wenn du niemanden kennst kannst du auch ruhig mir schreiben. Ich habe schon einige unangenehme Situationen erlebt, egal ob solche von der Rundbürste-im-Haar-verfangen-bevor-ich-zu-einer-Schularbeit-musste oder von der Keine-einzige-positive-Matheschularbeit-in-2-Jahren-Art. Also übernimm die Kontrolle und sei kein Opfer. Es ist dein Leben und du hast es in der Hand und nicht umgekehrt.

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