Zeit für Veränderung


Jeder Mensch hat mal einen schlechten Tag. Doch was tut man, wenn sich diese Tage häufen und man in ein tiefes Loch fällt? Ich habe über ein Jahr in diesem Loch verbracht. Ich ging kaum mehr raus und machte nichts ausser Unisachen. Monatelang bestand mein Leben aus Uni, schlafen und Youtubevideos schauen. Mir fiel es so schwer morgens aufzustehen und mein Leben auf die Reihe zu bekommen. Also verkroch ich mich. Mich quälte eine innere Unruhe, unter der ich dermaßen litt, dass ich nicht mal genug Konzentration und Ruhe aufbringen konnte um ein Buch zu lesen. Ich lag nur in meinem Bett und sah mir Youtubevideos an, die mich nicht einmal interessierten. Aber um den Inhalt ging es nicht, es ging lediglich darum sich abzulenken und nicht nachdenken zu müssen. Bis ich dann im April dieses Jahres einen Tiefpunkt erreicht hatte und mir die Situation in der ich mich befand immer unerträglicher wurde. Es ging so weit, dass ich weder essen noch schlafen konnte. Da wurde mir bewusst, dass ich etwas ändern musste. 

 Ich fing damit an, dass ich in der Früh nach dem Aufwachen gleich aufstand und mich fertig machte. Ich ging ins Bad und zog mich an. Auch wenn ich den Tag nur zuhause verbringen würde zog ich mich um und machte mich minimal zurecht, einfach nur um mich frischer und wohler zu fühlen. Ich entwickelte kleine Rituale, wie zum Beispiel, dass ich jeden morgen nachdem ich aus dem Bad kam mir einen Tee kochte und den in Ruhe trank. Ich fing an mir Frühstück zuzubereiten und es ausgiebig zu genießen. Weiters fing ich auch an mehr zu lesen. Ich habe als Kind sehr viel gelesen, doch als ich dann älter wurde kamen mir immer wieder Sachen dazwischen und irgendwann merkte ich das ich kaum mehr las. Ich meine hier nicht die Bücher, die ich für die Uni lesen muss, sondern Sachen die ich privat für mich lese. Ich machte mir eine Liste und fing an Bücher zu lesen, welche einiges zu meinem persönlichen Wachstum beigetragen haben. (Dazu kommt noch ein eigener Blogpost) Weiters wurde ich auch viel wählerischer was mediale Inhalte anging. Ich schaute mir nicht mehr einfach nur irgendwelche Youtube Videos an um die Zeit totzuschlagen, sondern suchte mir drei Kanäle aus, welche mich auf irgendeine Art und Weise inspirieren (klingt voll abgedroschen, I knoooow!! Zu denen kommt auch noch ein Blogpost) Irgendwann fing ich auch wieder mit dem Zeichnen und Gestalten an. Ich kaufte mir ein Notizbuch in das ich Auschnitte und Bilder hineinklebte und malte. Ich fing auch an Pläne zu machen und mir Ziele zu notieren, welche ich erreichen wollte. Ich notierte mir auch Eigenschaften, welche ich ändern wollte und so war es auch viel leichter an den ganzen Punkten zu arbeiten, da ich sie jeden Tag vor mir sah. Ich nahm mir vor meine Komfortzone zu verlassen und neue Erfahrungen zu machen. Ich ging in ein mir unbekanntes Restaurant, ich ging alleine auf Geburtstage und ich fing mit einem Yogakurs an. (Voll das Klischee ich weiß haha) Ich nahm wieder Kontakt mit Menschen auf mit denen ich lange Zeit nicht gesehen hatte. Alles in allem versuchte ich mein Leben so zu gestalten das es mich ausfüllte und motivierte an mir zu arbeiten. 

Natürlich habe ich auch heute immer noch manchmal Tage an denen ich nur Filme schaue und nichts mache. Aber die sind eher eine Ausnahme und nicht mein Alltag. Es ist wichtig eine Balance zu finden. Natürlich muss es auch Tage geben an denen man nichts macht und einfach nur gammelt, aber ohne ein gewisses Ziel oder paar Sachen, welche man sich vornimmt und durchzieht (sei es der Yogakurs einmal in der Woche oder ein Nähkurs oder sonst etwas) verliert man schnell seine Orientierung. 
 Abschließend will ich noch sagen, dass es okay ist, wenn man sich mal mental nicht so gut fühlt, aber falls dieser Zustand länger andauert und man merkt, dass es sich nicht einfach um einen schlechten Tag handelt, dann sollte man sofort handeln. Je länger man soetwas mit sich herumschleppt desto schlimmer wird es. Redet mit jemanden! Wenn ihr euch nicht der Familie anvertrauen könnt, dann redet mit eurer Hausärztin, die wird euch helfen und wenn ihr wollt überweist sie euch zu einer Psychologin. Ich weiß, dass es manchmal sehr schwer ist sich einzugestehen, dass man Hilfe braucht, aber je früher man handelt, desto schneller kommt man aus diesem Loch heraus.

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