The Big Snooze: Es soll einfach nicht sein!
In
dem New York Times Bestseller „You are a badass“ spricht die Autorin relativ am
Anfang eine Sache an, welche mich zum Nachdenken gebracht hat. Sie spricht vom „
Big Snooze“. Sie benützt diesen Begriff synonym für ihr Ego. Man könnte hier von einer Komfortzone
sprechen, in welcher wir unser Leben gestalten. Der Mensch ist bestrebt in
einem Umfeld zu bleiben, welches ihm schon bekannt ist und Veränderungen,
welche nicht lebensnotwendig sind, zu meiden. Dies hat nicht nur etwas mit
Bequemlichkeit zu tun, sonder es geht hier auch um den Aspekt der Sicherheit.
Veränderungen bringen oftmals unbekannte Situationen und Folgen mit sich und so
ist es natürlich meistens „sicherer“ und bequemer, wenn alles beim Alten
bleibt. Es ist oftmals leichter in einem Job zu bleiben, auch wenn man
eigentlich nicht zufrieden ist, als zu kündigen und sich woanders zu bewerben.
Denn es ist schwer etwas aufzugeben, was einem Sicherheit gibt, für etwas das
man zwar lieber hätte, aber es nicht sicher ist, dass man es bekommt.
Alles
das bezieht sich natürlich nicht nur auf die Arbeit und die Karriere, sondern
auf alle Lebensbereiche. Auch in Liebesbeziehungen taucht der „Big Snooze“
manchmal auf. Wenn man zum Beispiel in Beziehungen bleibt, obwohl man nicht
glücklich ist und sie einen nicht „erfüllen“. Natürlich kann es dafür eine
Reihe von verschiedenen Gründen geben. Aber ich kenne einige Menschen, welche
in Partnerschaften geblieben sind, die sie nicht mehr zufrieden gestellt haben.
Warum tut man sich so etwas an? Weil der Mensch von Natur aus bestrebt ist
Unbekanntes zu meiden. Wenn man lange mit jemanden zusammen ist, dann wird die
Beziehung auch eine Art Komfortzone. Man schafft sich sozusagen ein gemeinsames
Leben und es wäre nicht nur schmerzhaft sondern auch recht aufwändig wieder von Null anzufangen.
Weiters
neigt der Mensch...Ich will nicht verallgemeinern, also spreche ich mal nur von
mir: Weiters neige ich dazu, immer alles als eine Art Zeichen zu deuten. Wenn
mal etwas nicht klappt, dann bin ich die erste, die sagt: „Das soll einfach
nicht sein.“ Ein Beispiel hierfür wäre meine Bewerbung, welche ich für ein
Praktikum abgeschickt habe. Zuerst einmal stand da keine Adresse an die man die
Unterlagen schicken sollte, auf jeder Seite stand etwas anderes. Das war schon
mal die erste Hürde. Dann gab es
Probleme mit dem Anhang. Eine Datei wurde doppelt hochgeladen und die andere
konnte nicht hinzugefügt werden. Ich habe 20 Minuten lang herumgetan und war
schon dezent aggressiv. Als ich dann die Bewerbung an mehrere Adressen
gleichzeitig abschicken wollte, hat es einfach nicht funktionieren wollen und
so geschah es, dass der eine Empfänger meine Mail zwei Mal erhalten hatte und
der andere dafür gar nicht. Das war der
Punkt, wo ich mich zusammenreißen musste um meinen Laptop nicht gegen die Wand
zu schmettern. Ich habe mich dann aber wieder gefangen und alles in Ruhe
abgeschickt. Dann nach monatelangen Warten und etlichen Anrufen wurde ich zum
Bewerbungsgespräch eingeladen und habe das Praktikum erhalten. Nur vergingen
wieder Wochen und mehrer Anrufe bis ich die offizielle Bestätigung und weitere
Informationen was das Praktikum betraf, bekam. Fragt mich nicht wie oft ich mir
einfach gedacht habe „Scheiß drauf, bewirb dich bei Thalia. Es muss nicht
unbedingt irgendetwas mit Medien sein. Und Bücher sind doch auch Medien!“ Doch
ich habe es nicht getan, denn einfach zu sagen: „Es soll nicht sein!“ wäre zu
einfach. Und warum sollte man es sich leicht machen, wenn es auch kompliziert
geht. (Könnte mein Lebensmotto sein. haha)
Was
ich versuche euch mit diesem Text zu sagen ist, dass der Mensch dazu neigt ein
sicheres und bequemes Leben zu leben. Man traut sich nicht Sachen zu verändern
oder neues auszuprobieren, weil man Angst hat und seine Komfortzone nicht
verlassen will. Wenn man es dann doch versucht und dann einige Komplikationen
auftreten, neigt man dazu zu denken „Es soll einfach nicht sein.“ Aber das ist
falsch. Es ist nie leicht seine Komfortzone zu verlassen und erst recht nicht,
wenn unser Ego (The Big Snooze) gegen uns arbeitet. Dann greift man oftmals zu
Ausreden wie „Mir geht es doch eh gut, ich muss nichts ändern.“ Oder „Es soll
einfach nicht sein“ oder „Altbewährtes währt am längsten“. Man darf die
Komplikationen, die auftreten nicht einfach hinnehmen und sich damit zufrieden
geben, dass etwas nicht sein soll. Das ist zwar der bequemere Weg, aber auf
lange Sicht macht es einen nicht glücklich und man hat einfach nichts davon.
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