The Big Snooze: Es soll einfach nicht sein!


Oder um es mit den Worten von Andreas von Frauentausch zu sagen: „Halt stop! Alles bleibt so wie es ist, egal ob du hier bist und nicht!“ Ok. Und jetzt widmen wir uns dem eigentlichen Thema.
In dem New York Times Bestseller „You are a badass“ spricht die Autorin relativ am Anfang eine Sache an, welche mich zum Nachdenken gebracht hat. Sie spricht vom „ Big Snooze“. Sie benützt diesen Begriff synonym für ihr Ego.  Man könnte hier von einer Komfortzone sprechen, in welcher wir unser Leben gestalten. Der Mensch ist bestrebt in einem Umfeld zu bleiben, welches ihm schon bekannt ist und Veränderungen, welche nicht lebensnotwendig sind, zu meiden. Dies hat nicht nur etwas mit Bequemlichkeit zu tun, sonder es geht hier auch um den Aspekt der Sicherheit. Veränderungen bringen oftmals unbekannte Situationen und Folgen mit sich und so ist es natürlich meistens „sicherer“ und bequemer, wenn alles beim Alten bleibt. Es ist oftmals leichter in einem Job zu bleiben, auch wenn man eigentlich nicht zufrieden ist, als zu kündigen und sich woanders zu bewerben. Denn es ist schwer etwas aufzugeben, was einem Sicherheit gibt, für etwas das man zwar lieber hätte, aber es nicht sicher ist, dass man es bekommt.
Alles das bezieht sich natürlich nicht nur auf die Arbeit und die Karriere, sondern auf alle Lebensbereiche. Auch in Liebesbeziehungen taucht der „Big Snooze“ manchmal auf. Wenn man zum Beispiel in Beziehungen bleibt, obwohl man nicht glücklich ist und sie einen nicht „erfüllen“. Natürlich kann es dafür eine Reihe von verschiedenen Gründen geben. Aber ich kenne einige Menschen, welche in Partnerschaften geblieben sind, die sie nicht mehr zufrieden gestellt haben. Warum tut man sich so etwas an? Weil der Mensch von Natur aus bestrebt ist Unbekanntes zu meiden. Wenn man lange mit jemanden zusammen ist, dann wird die Beziehung auch eine Art Komfortzone. Man schafft sich sozusagen ein gemeinsames Leben und es wäre nicht nur schmerzhaft sondern auch recht aufwändig wieder von Null anzufangen.
Weiters neigt der Mensch...Ich will nicht verallgemeinern, also spreche ich mal nur von mir: Weiters neige ich dazu, immer alles als eine Art Zeichen zu deuten. Wenn mal etwas nicht klappt, dann bin ich die erste, die sagt: „Das soll einfach nicht sein.“ Ein Beispiel hierfür wäre meine Bewerbung, welche ich für ein Praktikum abgeschickt habe. Zuerst einmal stand da keine Adresse an die man die Unterlagen schicken sollte, auf jeder Seite stand etwas anderes. Das war schon mal die erste Hürde.  Dann gab es Probleme mit dem Anhang. Eine Datei wurde doppelt hochgeladen und die andere konnte nicht hinzugefügt werden. Ich habe 20 Minuten lang herumgetan und war schon dezent aggressiv. Als ich dann die Bewerbung an mehrere Adressen gleichzeitig abschicken wollte, hat es einfach nicht funktionieren wollen und so geschah es, dass der eine Empfänger meine Mail zwei Mal erhalten hatte und der andere dafür gar nicht.  Das war der Punkt, wo ich mich zusammenreißen musste um meinen Laptop nicht gegen die Wand zu schmettern. Ich habe mich dann aber wieder gefangen und alles in Ruhe abgeschickt. Dann nach monatelangen Warten und etlichen Anrufen wurde ich zum Bewerbungsgespräch eingeladen und habe das Praktikum erhalten. Nur vergingen wieder Wochen und mehrer Anrufe bis ich die offizielle Bestätigung und weitere Informationen was das Praktikum betraf, bekam. Fragt mich nicht wie oft ich mir einfach gedacht habe „Scheiß drauf, bewirb dich bei Thalia. Es muss nicht unbedingt irgendetwas mit Medien sein. Und Bücher sind doch auch Medien!“ Doch ich habe es nicht getan, denn einfach zu sagen: „Es soll nicht sein!“ wäre zu einfach. Und warum sollte man es sich leicht machen, wenn es auch kompliziert geht. (Könnte mein Lebensmotto sein. haha)
Was ich versuche euch mit diesem Text zu sagen ist, dass der Mensch dazu neigt ein sicheres und bequemes Leben zu leben. Man traut sich nicht Sachen zu verändern oder neues auszuprobieren, weil man Angst hat und seine Komfortzone nicht verlassen will. Wenn man es dann doch versucht und dann einige Komplikationen auftreten, neigt man dazu zu denken „Es soll einfach nicht sein.“ Aber das ist falsch. Es ist nie leicht seine Komfortzone zu verlassen und erst recht nicht, wenn unser Ego (The Big Snooze) gegen uns arbeitet. Dann greift man oftmals zu Ausreden wie „Mir geht es doch eh gut, ich muss nichts ändern.“ Oder „Es soll einfach nicht sein“ oder „Altbewährtes währt am längsten“. Man darf die Komplikationen, die auftreten nicht einfach hinnehmen und sich damit zufrieden geben, dass etwas nicht sein soll. Das ist zwar der bequemere Weg, aber auf lange Sicht macht es einen nicht glücklich und man hat einfach nichts davon.


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