Projektionen als Abwehrmechanismus: " Es liegt nicht an mir, es liegt an dir ! "
Meistens
ist es so, dass wenn man ein Problem mit einer anderen Person hat, dieses an
einem selbst liegt. Natürlich kann es auch sein, dass dein Nachbar, den du
überhaupt nicht leiden kannst, auch einfach nur ein Arschloch ist, dem es an
sozialen Kompetenzen mangelt. Aber oftmals sollte man inne halten und sich
fragen, warum einen diese gewisse Person so stört oder warum ihr Verhalten
solche Affektausbrüche in uns hervorruft. Es gibt Frauen die keine
Frauenfreundschaften haben. „Frauen sind
mir zu kompliziert, zu zickig etc. Ich mag keine Tussis.“ etc. etc. Ich
habe schon oftmals Mädels gesehen, die Sachen wie „Ich war schon immer das Mädchen, das mit Jungs abhängt, weil mir
Frauen zu kompliziert sind.“ oder ähnliches posten. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass man
selbst Angst hat als eine Zicke oder Tusse rüberzukommen und sich versucht
durch verbale Äußerungen davon abzugrenzen. Jedes Mal wenn du dich über etwas
aufregst das jemand sagt oder macht, dann nimm dir einen Moment Zeit und denke
drüber nach wieso das so ist.
Projektionen
sind etwas Menschliches. Jeder von uns projiziert hin und wieder seine Gefühle
auf andere Menschen. Sigmund Freud hat sich mit dieser Thematik in Verbindung
mit der Psychoanalyse näher auseinandergesetzt. In der Psychoanalyse sieht man
Projektionen als eine Art „Abwehrmechanismus“
bei dem eigene, unerwünschte Impulse einem anderen Menschen zugeschrieben
werden. Stell dir eine junge Frau vor. Mitte zwanzig. Sie hatte eigentlich
immer sehr lange Beziehungen. Und davon erst 2 Stück. Sie glaubte an die
Monogamie wie Hachiko daran, dass sein Herrchen eines Tages wieder zurückkommt.
(Fuck, hab ich geheult bei dem Film!! Hachiko <3 ) Als sie dann längere Zeit
Single war hatte sie so eine Art extended One-Night- Stand. Also eine Art Freundschaft Plus, die zu einer Beziehung
führen sollte. Dem war aber nicht so. Und irgendwie schaffte sie es aber nicht
diese Freundschaft Plus - Sache mit sich zu vereinbaren. Diese Situation
zerstörte ihr Selbstbild, welches sie kreiert hatte. Sie sah sich immer in
einer monogamen Beziehung und Sachen wie F+ und sowas waren „schlampig“ damit
wollte sie nichts zu tun haben. Was geschah? Sie begann viele der Frauen aus
ihrem Freundes- und Bekanntenkreis als „leicht zu haben“ oder als „Schlampen“
zu bezeichnen. Oftmals geschah dies, wenn man gerade herumalberte und etwas
getrunken hatte. Und genau diese
Geschichte ist ein perfektes Praxisbeispiel, dass den Vorgang der Projektion gut
wiedergibt.
Projektionen
sind nichts das man bewusst macht. Du hast keine Kontrolle darüber, aber indem
du dir bewusst machst, dass es sich gerade um eine Projektion handelt, nimmst
du ihr sozusagen ihre „Macht“ und ihre „Glaubwürdigkeit“. Also sollte man sich
zuerst einmal fragen was genau einen am anderen stört und warum dies so ein
großer Störfaktor für einen ist, bevor man versucht die andere Person zu ändern.
Meistens liegt die Antwort bei einem selbst. Und wie Tolstoi (Tolstoj,
Tolstoy...diese russischen Namen verwirren mich unglaublich) so schön gesagt
hat: „Alle wollen die Welt verändern, aber keiner sich selbst.“
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