Trust the process: Warum Vertrauen überlebenswichtig ist.




Dieser Post dreht sich rund um das Thema „Vertrauen“. Und ich rede hier nicht von Vertrauen in Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen. Also nicht diese „Ich hab zwar das Facebookpasswort meines Freundes geknackt, aber ich schau nur kurz rein, weil ich vertrau ihm ja“ – Art von Vertrauen. Es geht um eine Art des Vertrauens, die in meinen Augen überlebenswichtig ist. Ich arbeite jeden Tag daran mich zu besinnen und dieses Vertrauen zu intensivieren und aufzubauen. Es geht um das Vertrauen in die Zukunft. Das Vertrauen darauf, dass alles einen Sinn hat. Das Vertrauen darauf, dass du dort hinkommst wo du hinwillst und hingehörst. Ich bin die Art Mensch, die gerne schon im Vornherein weiß, wie der Film ausgehen wird oder was am Ende des Buches passiert. Wenn mir jemand einen Film zeigen will, dann frage ich gleich was passiert  und wie der Film endet. Eine Zeit lang hatte ich auch so einen komischen Tick, bevor ich anfing ein Buch zu lesen, habe ich immer zuerst die letzte Seite gelesen um zu sehen was mich erwartet. Viele Leute verstehen das nicht. Ich verstehe es selbst nicht ganz, weil eigentlich macht es ja das ganze Rezeptionserlebnis kaputt, da dann die Spannung fehlt, weil man schon weiß was einen erwartet. Aber ich bin halt so. Vielleicht ist das eine Art Kontrollzwang oder so etwas. Vielleicht denke ich mir, wenn ich weiß was passiert, dann kann es mich nicht überraschen und so behalte ich die Kontrolle über die Situation. Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Ich bin einfach so. Nur ist es so, dass das Leben weder ein Film noch ein Buch ist, bei dem man die Möglichkeit hat mal eben kurz nachzuschauen wie denn alles ausgehen wird. Das ist etwas was ich lernen musste. Beziehungsweise würde ich eher sagen, dass ich immer noch mitten im Lernprozess bin. Deshalb ist es für mich von enormer Bedeutung tagtäglich an meinem Vertrauen in die Zukunft und das Leben zu arbeiten. In jedem meiner Notizbücher, ganz egal ob für die Uni oder meine Zeichenblöcke oder meine privaten „Meine Gedanken und Wortkotze“ – Notizbücher findest du mindestens einmal den Spruch „Trust the process“. Sogar auf  meinem Instagram und WhatsApp findest du diesen Spruch. Warum? Warum kritzle ich diesen Satz wie besessen auf Tische, Blätter und Bücher? Aus dem gleichen Grund, weshalb ich gerade hier sitze und diese Zeilen schreibe. Weil ich mich IMMER daran erinnern will, dass ich Vertrauen haben soll. Vertrauen darin, dass alles was passiert zu meinen Gunsten passiert. Dass am Ende des Tages alles so kommt wie es kommen soll. Dass alles was passiert nur Puzzleteile von einem großen Ganzen sind. Und es ist leicht Vertrauen zu haben, wenn die Dinge gut laufen. Wenn ich einen guten Tag habe, denke ich mir: „Ja, Mann. Ich kann alles sein. Ich werde eine Top – Journalistin. Ich zieh nach Deutschland. Ich werde scheißviel Geld mit Schreiben und Reden verdienen. Ich übernehme die deutsche Medienwelt.“ Und das ist ein hammer Gefühl. Nur darum geht es nicht. Denn das was zählt ist dieses Gefühl beizubehalten, wenn die Dinge nicht so laufen wie sie laufen sollten. Das was dieses Vertrauen, von dem ich die ganze Zeit rede, ausmacht ist folgendes: Du  musst dieses Vertrauen haben, ganz egal ob die Dinge gerade so laufen, wie du sie haben willst oder nicht. Du musst Vertrauen darin haben, dass alles ein Teil des Prozesses ist, welcher dich dort hinbringt wo du hin willst. Ganz egal wie beschissen deine Lage gerade ist, stell den Prozess nicht in Frage. Niemals. TRUST THE PROCESS. Manchmal leichter gesagt, als getan. Aber kein Mensch hat jemals gesagt, dass es leicht ist. Es gibt Tage, die einfach komplett scheiße sind und alles läuft schief. Manchmal passieren uns schreckliche Dinge. Manche Menschen werden in schreckliche Lebensbedingungen hineingeboren. Ein nicht intaktes Familienleben. Ein toxisches Umfeld. Armut. Gewalt...etc. Ich glaube, jeder versteht was ich meine. Es ist unglaublich schwer Vertrauen zu haben, wenn dein Umfeld dich geistig tot macht. Aber genau dann, wenn es am schlimmsten ist, genau dann musst du dich darauf besinnen und Vertrauen haben. Es ist leicht zu sagen, alles wird gut, wenn einem die Sonne aus dem Arsch scheint. Aber das was  schlussendlich zählt ist: Wie gehst du damit um, wenn gerade alles schief läuft?  Wie gehst du damit um, wenn absolut nichts mehr einen Sinn macht? Wie gehst du damit um, wenn du so am Arsch bist, dass du tagelang nur im Dunkeln liegst und dich nur aufs Atmen konzentrierst, weil das das einzige ist, was du im Moment hinkriegst? Denn genau in solchen Momenten zeigt sich wie stark unser Vertrauen in den Prozess ist. Dieses Vertrauen ist  wie ein Muskel, den man trainieren muss. Am besten jeden Tag. Denn mit der Zeit wird es so stark, dass nichts in der Lage ist uns aus der Ruhe zu bringen. Deshalb besinne ich mich tagtäglich auf mein Vertrauen in den Prozess und die Zukunft, denn je stärker es wird, desto entspannter und ruhiger werde ich. Wenn es sein muss tättowiere ich mir den Spruch „Trust the process“ direkt auf den linken Vorhof meines Herzens, sodass er durch die Aorta in den Rest des Körpers fließt, nur um ihn nie zu vergessen. So genug kitschige/ wannabe Poesie Vergleiche für heute. Peace Out.

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