Du bist unzufrieden und fühlst dich unwohl ? Sehr gut !


Vor ein paar Wochen hat mich so ein ganz komisches Gefühl gepackt, welches ich eigentlich nicht kenne. In mir kam eine Unzufriedenheit hoch, welche ich nicht genau verstehen konnte. Dieses Unzufrieden – Sein wurde nicht durch ein bestimmtes Ereignis ausgelöst, sondern es setzte plötzlich und ohne jeglich Vorahnung ein. Zuerst einmal war ich unglaublich genervt und ich dachte: „Okay Jovana komm runter du hast einfach einen schlechten Tag.“ Doch das Gefühl dauerte an und ich versuchte es mit aller Kraft zu ignorieren. Irgendwann habe ich dieses Gefühl der  Unzufriedenheit zugelassen, weil ich glaube, dass man nur so eine Katharsis erreichen kann. Affekte verlangen es gespürt und ausgelebt zu werden. Wie heißt es so schön: Lass alles raus, dann wird es dir besser gehen. Ich habe mich hingesetzt und darüber nachgedacht, warum ich so unzufrieden bin. Was ist es was mich so launisch macht? Ich bin 23 und mein Leben ist super schön und bequem. Und genau das ist das Problem. Wenn du 80 bist und das der Fall ist dann ist das okay. Aber wenn du 23 bist und dein Leben vor Bequemlichkeit übersprudelt (macht das Sinn? ) dann ist das nicht okay. Jedenfalls nicht für mich. Wenn du als Rentner ein friedliches routiniertes Leben in deiner Komfortzone führst, dann ist das noch irgendwo nachvollziehbar, aber deine Zwanziger und Dreißiger sollten voller Entdeckungen und neuer Erfahrungen etc sein. (Klingt wie so ein abegedroschener Spruch aus einer Erasmus-Werbung haha)    Es geht hier garnicht sich selbst zu finden oder so etwas. Es geht darum sich weiterzuentwickeln und neue Erfahrungen zu machen. Es geht einfach darum immer mal wieder ein Schritt nach vorne zu machen. Nur liegt vorne außerhalb der Komfortzone und deshalb glaube ich, dass es fatal sein kann, wenn man sich dieser Bequemlichkeit hingibt. Bequem ist super angenehm und chillig, aber es bringt dich nicht weiter. In meinem Post über persönliches Wachstum („Next Mission: Kill Your Ego“) habe ich erwähnt, dass es bei diesem darum geht sich selbst zu hinterfragen und sich in neue (oftmals auch unangenehme) Situationen, welche sich außerhalb der eigenen Komfortzone befinden, zu begeben. Das klingt alles super aufwendig, ist es aber garnicht. Ich war zum Beispiel am Sonntag alleine im Mumok. Es war Tag der offenen Tür und man konnte den ganzen Tag gratis an super Führungen teilnehmen. Schon am Samstag kamen mir so Gedanken hoch wie: „Ah ich geh morgen nicht, ich brauche mal einen Ruhetag.“ Und „Was mache alleine in einem Museum. Ur komisch. Da werden sicher nur so Familien und Schulklassen sein.“  Ehrlich gesagt hatte ich auch absolut kein Bock mich anzuziehen. Ich wollte einfach in meinem bequemen Jogginganzug zu Hause sitzen und die Biografie von Prinzessin Diana weiterlesen. Und vielleicht (wenn ich etwas in Partylaune komme) mir die ein oder andere Tasse Kamillentee gönnen. Generell liegt das "Alleine- irgendwo- hingehen" noch immer etwas außerhalb meiner Komfortzone. Ich meine ich arbeite daran (wie du in meinem Post "Allein. Allein. : Mein kleines Experiment." nachlesen kannst), aber da ist noch etwas Luft nach oben. Ich musste dann wieder an so Passagen aus verschiedenen Bücher, die ich gelesen habe, denken wie zum Beispiel: „Growth and comfort do not coexist.“ Oder ganz plump und direkt: „Your comfort zone will kill you.“ Und daran, dass ich mir vorgenommen habe an mir und der Erweiterung meiner Komfortzone zu arbeiten. Also habe ich mich angezogen und war dann im Mumok und es war ein echt echt cooler Tag! Ich habe mir alles in Ruhe angeschaut und eine Millionen Prospekte und Kataloge mitgenommen. Wäre ich nicht hingegangen, hätte ich es sicher bereut. Das Problem ist ja, dass Bequemlichkeit genauso wie Angst den Menschen enorm zurückhalten kann im Leben, wenn man sich ihr hingibt. Wenn du deiner Bequemlichkeit oder Angst nachgibst, dann fühlst du dich vielleicht in dem Moment gut, aber auf lange Sicht ist das sicher die schlechtere Wahl. Der Preis, den zu zahlst ist zu hoch. Ein gutes Beispiel hier wäre  genau dieser Blog. Ich spiele seit Jahren mit dem Gedanken einen Blog zu starten. Zuerst wollte ich mit einer anderen Freundin zusammen bloggen. Über Reisen und Kultur und sowas. Wir überlegten uns Themen und einen Namen und alles, aber irgendwie planten wir nur und machten nie was. Dann letzten Sommer wollte ich einen Blog erstellen, auf dem ich meine Gedichte veröffentliche. Auch da überlegte ich mir schon die Aufmachung und den Namen und alles. Ich plante und plante und plante. Aber ich tat nichts. Warum? Weil zu Hause sitzen und Pläne schmieden sich in meiner Komfortzone befindet, aber Texte zu schreiben und sie zu veröffentlichen, sodass jeder sie lesen kann, lag so weeeeit außerhalb meiner Komfortzone, sodass ich mich lieber in die Pseudoarbeit, die ich angeblich erledigen musste, bevor ich den Blog online stellen konnte, stürzte. Du kannst dich deiner Bequemlichkeit hingeben. Das ist nicht falsch. Jeder Mensch lebt sein Leben auf seine Art und Weise. Jeder muss für sich entscheiden wie er seine Prioritäten setzt. In meinen Augen ist der Preis, den man für Bequemlichkeit zahlt zu hoch. Die Miete, die die Komfortzone verlangt ist höher als die Mietkosten in San Francisco (2017 belegte SF Platz eins der Rangliste der teuersten Mietkosten weltweit). Ein gutes Zitat, welches das alles schön zusammenfasst (ich muss echt aufhören die ganze Zeit Sprüche von irgendwelchen tumblr- und Instagramseiten in meine Blogposts einzubauen hahaha): „A comfort zone is a beautiful place, but nothing ever grows there.“

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