Träume vs. Realität: Warum Kompromisse im Leben unumgänglich sind.



Ich habe einen Plan. Keine genaue Schritt für Schritt Anleitung, aber einen Plan, der mir eine Richtung vorgibt. Ich weiß ungefähr wo ich hin will. Ich weiß was ich noch erreichen will und in welche Bereiche ich noch schnuppern will. Diese Ahnung beziehungsweise dieser Plan beziehen sich auf alle Lebensbereiche. Ich weiß wie mein ideales Berufsleben ausschaut und ich weiß so ungefähr was ich in einem Partner suche (beziehungsweise nicht suche, aber allein schon die Tatsache, dass ich weiß was ich nicht will trägt dazu bei, dass mir bewusst wird was ich eigentlich will. Macht das Sinn? haha).  Ich weiß welche Eigenschaften mir bei einem Mann wichtig sind. Und natürlich habe ich in meinem Kopf ein Bild von meinem idealen Gegenstück. Generell habe ich in meinem Kopf viele idealisierte Bilder: mein idealer Mann, mein idealer Job, mein ideales Leben. Die Sache, die ich lernen musste beziehungsweise die mir bewusst werden musste ist folgende: Das Leben ist nicht ideal. Vorstellungen und Träume sind perfekt, weil sie eben nur das sind: Vorstellungen und Träume. Wenn ich mir meinen idealen Job vorstelle, blende ich Stress, Müdigkeit und Lustlosigkeit komplett aus. Und das ist bullshit. Auch der beste Job der Welt ist nicht perfekt und es wird immer schlechte Tage geben. Genauso ist es mit Männern. Kein Mensch ist perfekt. Es wird mich nie jemand zu 100 Prozent verstehen und keine Beziehung wird immer nur super harmonisch sein. Wenn ich mir eine Beziehung vorstelle, denke ich nicht unbedingt daran, dass ich meinem Freund am Sack gehe, weil ich mich dauernd wiederhole und zwanzig Mal über den gleichen Scheiß lache. Und ich denke auch nicht unbedingt daran, dass wir uns streiten, weil er mal anderer Meinung ist als ich. Wenn wir uns Sachen vorstellen oder von unserer Zukunft träumen neigen wir dazu zu idealisieren. Ich bin ein Mensch mit hohen Ansprüchen. Meistens an mich selbst. Ich bin mir dessen nicht wirklich bewusst, aber manchmal verlange ich zu viel von mir und bin zu streng. Etwas was man im Leben früher oder später lernen muss ist, dass diese Ideale zwar schön und gut sind, aber in der Realität nicht existieren. Deshalb ist es so unglaublich wichtig Kompromisse zu finden. Kompromisse zwischen diesen idealisierten Vorstellungen und der Realität. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich einen Mann finde, der genauso ist wie ich ihn mir vorstelle ist null. Aber genau darum ist es wichtig seine idealisierten Vorstellungen an die Realität anzupassen. In diesem Fall kann ich mich selbst fragen, was mir an einem Partner wirklich wichtig ist und welche Eigenschaften in meinen Augen ein Must-have sind. Man setzt Prioritäten, denn jeder Mensch hat seine Fehler. Was mir zum Beispiel wichtig ist, ist dass er studiert. Das ist einer der Punkte bei dem ich keinen Kompromiss eingehe. Es ist okay ein paar Punkte zu haben an denen man konsequent festhält. Ein weiteres Beispiel dafür wäre folgendes: Ich will einen Beruf in dem ich mich auf irgendeine Art und Weise kreativ ausleben kann, sei es durch das Schreiben oder Gestalten oder sonst was. Wie schon gesagt ist es okay ein paar Fixpunkte zu haben an denen man festhält. Das sind ein paar von meinen. Diese Fixpunkte sind sehr wichtig im Leben, aber genauso wichtig ist es Kompromisse einzugehen. Wie gesagt will ich einen Mann, der studiert hat oder noch immer studiert. Das ist ein Fixpunkt. Und das  ist realistisch. Nicht so realistisch ist es jemanden zu finden mit dem ich zu 100% harmoniere.  Es ist unglaublich wichtig seine Maßstäbe zu überprüfen. Sind sie realistisch? Oder handelt es sich um unerreichbare Ideale? Ein Beispiel ist folgendes: Ich will als Journalistin tätig sein (realistisch). Ich will sofort einen gut bezahlten Job im Journalismus finden und eine steile Karriere starten (nicht so realistisch). Ich muss für meinen Wunsch (Ich will als Journalistin tätig sein) Kompromisse eingehen: Ich muss mit unbezahlten oder schlecht bezahlten Praktikan anfangen und ich muss mir bewusst machen, dass es in Österreich keinen so großen journalistischen Arbeitsmarkt gibt wie in anderen Ländern. Generell geht es hier vor allem darum sich bewusst zu machen, dass nichts im Leben zu 100 Prozent so ist/ sein wird wie wir uns das ausmalen. Das mag jetzt deprimierend klingen, aber das muss es nicht unbedingt. Ideale und Träume sind toll. Es ist schön seine Augen zu schließen und sich perfekte Szenarien auszumalen. Jeder Mensch macht das. Jeder von uns träumt mal. Nur muss man sich bewusst machen, dass diese Ideale und Träume eben das sind: Ideale und Träume. Du schließt zum Beispiel die Augen und träumst davon Ryan Gosling zu heiraten (blond ist nicht so meins, aber scheiß drauf ist ja nur ein Beispiel). Du bist angepisst, weil es solche Männer nicht im wahren Leben gibt. Die Sache ist die: Solche Männer kann es nicht im wahren Leben geben, denn nicht mal Ryan Gosling ist so perfekt, wie du ihn dir ausmalst. Verstehst du was ich damit sagen will? Träume sind wichtig, denn sie dienen als eine Art Motivation und Wegweiser. Wie mein pubertierendes Ich, das immer davon geträumt hat zu schreiben. Man muss nur lernen zu differenzieren was real ist und was nicht. Was ist möglich und was nicht. Es ist gut möglich, dass ich mein Leben lang schreiben werde, nur vielleicht eben nicht beruflich, sondern für andere Projekte. Träume sind nun einmal perfekt, aber weil sie eben nicht real sind. Das sind Gedanken. Und keiner stellt sich vor wie sein Traummann Brechdurchfall vom Kaffee von der Tankstelle hat. Keiner stellt sich vor wie seine Traumfrau Augenringe und Pickel hat oder nachts versehentlich auf das Bettlaken blutet, weil sie ihre Tage bekommen hat. Aber das sind Dinge, die nun mal passieren. Ich will dich mit diesem Blogpost auf keinen Fall entmutigen zu träumen. Es geht mir lediglich darum zu unterstreichen wie wichtig Kompromisse zwischen unseren idealisierten Vorstellungen und der Realität sind.

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